Häufigkeit

Wie oft treten Essstörungen auf?
In der Allgemeinbevölkerung treten einzelne Merkmale eines gestörten Essverhaltens häufig auf. Dies sind z.B. Unzufriedenheit mit dem eigenen Körper, Diätverhalten und eingeschränktes Essverhalten sowie einzelne Essattacken.
An einer tatsächlichen Anorexie leidet ca. 1% der Frauen zwischen 15 und 35 Jahren, an einer Bulimie leiden etwa 2-3% der Frauen dieser Altersklasse.
Im Durchschnitt sind Frauen ca. 11x häufiger von Essstörungen betroffen als Männer (bei der Binge Eating-Störung ist das Geschlechterverhältnis ca. 4:1), wobei die Diagnosen auch bei Männern zunehmend gestellt werden.
Der Beginn der Essstörung liegt bei der Anorexie meist in der Pubertät, der Beginn der Bulimie liegt im Mittel etwas später (Adoleszenz und frühes Erwachsenenalter), der Beginn einer Binge Eating-Störung noch etwas später. Menschen, die an einer Essstörung leiden, leiden häufig zusätzlich an weiteren psychischen Erkrankungen. Bis zu 75 % der Betroffenen leiden zusätzlich an Depressionen, ca. 30% der Betroffenen leiden an Angst- und Zwangsstörungen (v.a. soziale Phobien bei Bulimie). Nicht selten findet auch ein Alkohol- und Medikamentenmissbrauch statt. Bei Patient*innen mit Anorexie finden sich zudem häufiger zwanghafte, bei Patient*innen mit Bulimie eher emotional-instabile Persönlichkeitszüge.