Häufigkeit

Welche Arten von Traumata gibt es und wie verläuft eine posttraumatische Belastungsstörung?
Es gibt verschiedene Arten von Traumata. Die wichtigsten Unterscheidungen sind die folgenden:
- Es kann sich entweder um eine einmalige oder um wiederholte Traumatisierung(en) handeln
- Die Traumatisierung kann durch menschenunabhängige Faktoren (z.B. Naturkatastrophen) zustande gekommen oder durch Menschen (z.B. sexueller Übergriff, Folter) verursacht worden sein.
Die Art der Traumatisierung ist entscheidend für das Ausbilden einer posttraumatischen Belastungsstörung: während menschenunabhängige Traumata eher selten zur Entstehung einer posttraumatischen Belastungsstörung führen (ca. 10%), lösen menschengemachte Traumatisierungen (insbesondere absichtlich herbeigeführte Traumatisierungen, etwa im Sinne von Gewaltverbrechen) mit einer höheren Wahrscheinlichkeit eine posttraumatische Belastungsstörung aus. Der Beginn der Störung liegt zumeist einige Wochen bis zu 6 Monaten nach dem traumatisierenden Ereignis. Eine PTBS kann aber auch noch Jahrzehnte nach einer Traumatisierung auftreten.
Insgesamt erkranken 12% der Frauen und 6% der Männer im Laufe ihres Lebens an einer posttraumatischen Belastungsstörung. Im ersten Jahr nach dem traumatischen Ereignis geht die Symptomatik bei ca. 50% der Betroffenen auch ohne Behandlung deutlich zurück. Eine posttraumatische Belastungsstörung liegt selten alleine vor, häufig bestehen Begleit- oder Folgeerkrankungen (Angaben schwanken zwischen 50 und 100%). Neben Depressionen und Angststörungen (50%) sind Alkohol- und Medikamentenmissbrauch (etwa als Versuch der "Selbstmedikation") und Somatisierungsstörungen die häufigsten Begleitdiagnosen. Frühe und/oder schwerwiegende Traumatisierung kann zur Ausbildung von Persönlichkeitsstörungen führen.
Es sind mehr Menschen von einer posttraumatischen Belastungsstörung betroffen, als allgemein angenommen. Eine Behandlung ist wichtig, damit es nicht zu einer Chronifizierung der Störung kommt!